Der richtige Rahmen für Gerahmtes

Dank des anstehenden Marktes mache ich mich endlich daran, ein paar meiner größeren Mandalas zu rahmen. Es gibt ja so Dinge im Leben, die man immer vor sich herschiebt. Dazu gehört bei mir die Rahmung von Mandalas, die momentan in einer Mappe liegen. Viele meiner kleinformatigen (10 x 10 cm) Mandalas hatte ich vor 6 Jahren schon gerahmt. Ich hatte sie jeweils in ein handgeschöpftes Bütten-Passepartout und einen weiß lasierten Rahmen (20 x 20 cm) eingelegt. So konnte, wer wollte, mehrere Mandalas nach Wunsch zusammenstellen. Selbst ein großes Bild aus vielen kleinen war möglich. Von diesen kleinen Bildern werde ich auch einige mit auf den Markt nehmen.

Der Markt als besonderer Rahmen

Nun wird der Markt selbst der übergeordnete besondere Rahmen für die Originale, aus denen alles weitere entstanden ist. Und da dürfen die etwas größeren Mandalas natürlich nicht fehlen. Vier Stück von den größeren werde ich mitnehmen und präsentieren. Welche vier, das muss ich mir die nächsten Tage noch überlegen. Ich denke, es werden die, bei denen ich Blattgold mit verwendet habe. Als Kirchenmalerin liebe ich Blattgold sehr und habe bei dem ein oder anderen Mandala einzelne Elemente mit Blattgold belegt. Das gibt einen schönen Effekt im Kontrast zur Farbe. Und wenn ich so darüber schreibe, bekomme ich Lust, wieder was zu malen und auch mal wieder was Neues auszuprobieren.

Immer neue Möglichkeiten

Das ist das, was ich an meiner “Mandalawelt” so liebe: Es gibt immer wieder Möglichkeiten, Neues auszuprobieren und zu entdecken. Zusätzlich zu dem, dass das erscheinende Mandala jeweils eine neue “Persönlichkeit” ist. Weil ich das so empfinde, fällt es mir auch gar nicht so leicht, sie zu verkaufen. Es ist, als wären sie ein Teil von mir, gehörten zu mir, als gäbe es eine spezielle Verbindung zwischen ihnen und mir. Denn das Faszinierende an schöpferischer Betätigung ist nach meinem Empfinden, dass wir selbst nur das Werkzeug sind, durch das etwas anderes sich ausdrückt. Für mich ist dieses andere das Leben selbst, das – so bin ich überzeugt – durch keine KI oder technisch-technologische Erfindung des Menschen ersetzt werden kann. Manche nennen das, was ich “das Leben selbst” nenne “Gott”. Ich glaube, es ist unerheblich, welchen Namen wir diesem großen Numinosum geben. Nicht unerheblich dagegen ist, ob wir zu ihm überhaupt eine Verbindung haben, es noch spüren können oder bereits selbst zu einem seelenlosen technischen Produkt geworden sind.