Der Marktsonntag kann kommen
Kommenden Sonntag, am 3. September ist es so weit: Mein 2. Markt steht an und ich habe fast alles vorbereitet. Ich wünsche mir wieder gutes Wetter – vor allem trocken und windstill – und viele fröhliche Menschen, die meinen Stand besuchen kommen und das ein oder andere Stück kaufen. An Pfingsten hatte alles gut geklappt und darauf vertraue ich auch für den Markt in Coburg.
Das vierte Quartal und Weihnachten klopfen an
Im September, kurz vorm letzten Viertel das Jahres, steht im Grunde auch schon wieder Weihnachten vor der Tür. Auf Kunsthandwerkermärkten also die Gelegenheit, schöne Geschenke zu finden und gleich zuzuschlagen. Erfahrungsgemäß hat man jetzt noch die Ruhe und Muße, zu schlendern, zu stöbern und besondere Geschenke zu entdecken. Mir geht es jedenfalls so, dass ich gerne um diese Zeit Geschenke aussuche und sie dann solange noch aufhebe. Je näher das Jahresende kommt, desto hektischer wird es in der Regel – kein Mensch weiß, warum eigentlich; die Zeit läuft uns da auch nicht schneller davon als an jedem anderen Tag im Jahr. Aber wer kennt es nicht? Im Dezember soll noch alles fertig werden und im Idealfall sollte man sich auch noch mit allen Freunden treffen. Als gäbe es kein Morgen. Am schrägsten war es damals in der Kirchenmalerwerkstatt: alles musste fertig werden, weil ja Weihnachten kommt und alles in der Kirche sein muss. Es wurde gehudelt und schnell, schnell gemacht und im April hing das Zeug dann immer noch in der Werkstatt: unsauber bis schlampig, aber Hauptsache es war vor Weihnachten noch fertig. Verrückt.
Bei mir wird zu jeder Zeit mit Liebe und Sorgfalt produziert
Sowas gibt es in meiner Stoffwerkstatt nicht. Bei mir bekommt jedes Stück an jedem Tag des Jahres die Sorgfalt und Liebe, die es braucht. Nur so strahlen die Muster und bunten Schätze den guten Geist aus, in dem sie entstanden und genäht sind. In letzter Zeit habe ich mich wieder mehr auf die Entstehung meiner Muster besinnt, auf die Philosophie, die darin steckt. Das Leben selbst hat mich mit einem merkwürdig schönen Zufall daran erinnert. Denn es geht nicht nur ums Nähen, es geht um die Muster, die Symmetrie und die Heilige Geometrie, die in allem steckt, was ich tue. Es geht letztendlich um das, “was die Welt im Innersten zusammenhält”. Das mag nicht jedem einleuchten, aber ich glaube, jeder, der ein Stück von mir in der Hand hält, der kann es spüren. Es geht um mehr als nur um Handarbeit. Meine Accessoires sind das Ergebnis einer Symbiose aus Kreativität, Philosophie und Handwerk. Und während ich das schreibe, spüre ich: ja, das fühlt sich gut an. Das ist es. Das bin ich.